Ziel dieser Studie war es, die Veränderungen der Muskelfaserbündel von Rindern verschiedener Rassen während des Wachstums zu untersuchen. Eine unterschiedliche Anzahl von Muskelfasern ist von Bindegewebe umgeben, um Bündel zu bilden, die makroskopisch als Fleischfasern oder Fleischkorn sichtbar sind, ein häufiges Fleischqualitätsmerkmal. Um den Einfluss von Rasse und Alter auf morphologische Eigenschaften von Muskelfaserbündeln zu bestimmen, wurden 4 Rinderrassen mit unterschiedlichem Wachstumsimpuls und Muskulatur unter Versuchsbedingungen aufgezogen und geschlachtet. German Angus, ein typisches Rind; Galloway, ein kleinerer Rindfleischtyp; Holstein Friese, ein Milchtyp; und doppelmuskulöses belgisches Blau, ein extremer Typ für das Muskelwachstum, wurden verwendet. Zwischen 5 und 15 Bullen jeder Rasse wurden im Alter von 2, 4, 6, 12 oder 24 Monaten geschlachtet und Semitendinosus-Muskelscheiben entfernt. Muskelstrukturmerkmale wurden durch computergestützte Bildanalyse bestimmt. Während des Wachstums vergrößerte sich die Muskelquerschnittsfläche (P < 0,001) bei doppelt bemuskelten belgischen Blauen Bullen um das 5-fache und bei den anderen Rassen um das 4-fache. Dies war ein Ergebnis der Vergrößerung (P < 0,001) von Primärbündeln und Muskelfasern. Die Bündelgröße war bei Bullen von German Angus und Galloway in allen Altersgruppen ähnlich (P > or = 0,15) und wurde bei doppelt bemuskelten belgischen Blautieren ab einem Alter von 4 Monaten verdoppelt (P < 0,001). Die holsteinischen friesischen Bullen hatten den kleinsten (P < 0.001) Muskelfaserbündel im Alter von 24 mo. Die Anzahl der Muskelfasern pro Bündel und die Anzahl der Bündel pro Muskel blieb während des Wachstums nahezu konstant (P > 0,05). Dies unterstützt die bestehende Ansicht, dass die Struktur des Muskels bereits im pränatalen Leben fixiert ist. Die doppelt bemuskelten belgischen Blauen Bullen zeigten eine mehr als 2,5-fach größere Anzahl von Muskelfasern pro Primärbündel (P < 0,001) als die anderen untersuchten Rassen. Die größeren Muskelfaserbündel führten bei doppelt bemuskelten Rindern zu einer geringeren Menge an Bindegewebe pro Muskelfläche. Das gröbere Fleischkorn bei doppelt bemuskelten belgischen Blaubullen und bei älteren Tieren hing nicht mit höheren Scherkraftwerten zusammen.